Da mir schon seit einiger Zeit missfällt, das Navi immer mit dem Gummisauger anzubringen und mich auch das Kabel und das Einstecken in den Zigarettenanzünder stört, hab ich mein Navi nun direkt eingebaut.
Eines vorweg: Die auf diese Art und Weise entstehende Freifläche beträgt max. 21 cm oben, 20 cm unten, 9 cm hoch. Wenn Euer Navi also grösser ist, müsst Ihr Euch was anderes einfallen lassen. Mir ist beim Stöbern nach einer Einbau-Idee im Internet nur aufgefallen, daß viele für den nachträglichen Einbau diverser Geräte im Bereich des kleinem Ablagefaches, den Ascher geopfert haben um Platz zu bekommen. Das wollte ich vermeiden:
Die Einbauweise würde von Gerät zu Gerät sicher ein wenig variieren, weil die Geräte ja auf der Rückseit verschiedene Befestigungsarten für den Halter haben und auch in der Größe unterschiedlich sind.
Für das von mir verwendete Navi mit 3,5"-Display brauchte ich eine Einbaufläche von 10 x 7,8 cm plus wenigstens ca. 5 mm oben und unten für die Blende.
Ich denke also, daß ein Großteil von Navi´s ähnlicher Größe von anderen Herstellern auch in ähnlicher Weise einzubauen wären.
Natürlich ist der Einbauplatz gegenüber modernen Festeinbauten recht niedrig. Ich finde aber, man kann damit leben; man muss ja nicht ständig draufstieren und wenn was wichtiges ist, meldet sich ja rechtzeitig die "freundliche Stimme".
Material:
transportables Navigationsgerät
Anschluss-Adapter für Zigarettenanzünder
Kleiner schwarzer Kippschalter
Elektro-Material wie Kabel, Abzweigverbinder o.ä., Isolierband, Kabelbinder usw.
Sperrholzplatte 4 mm stark
schwarzes Kunstleder und geeigneten Kleber
Metallbügel und Schräubchen oder geeignetes anderes Befestigungsmaterial
eventuell Lötkolben und Zubehör
Als erstes also folgendes ausgebaut: Ablagefach zwischen Radio und Ascher, den Ascher und das Brillenfach vor der Schalthebel-Blende.
Wie das funktioniert, dürfte ja bekannt sein bzw. lässt sich hier im Forum finden.
Dann hab ich das Navi mal in den Bereich unter das Radio gehalten, wo es später hin soll und den verwendbaren Platz grob durchgemessen.
Wie schon erwähnt, benötigte ich eine Einbaufläche von 10 x 7,8 cm plus wenigstens ca. 5 mm oben und unten für die Blende und links und rechts nochmal
ca. 1,5 cm für die rückwärtige Befestigung. In den noch freien Platz konnte dann der zusätzliche Schalter hin, doch dazu später.
Mit dem Ascher an seinem angestammten Platz war das jedoch in der Höhe nicht möglich.
Wenn man den Ascher ganz an die Schalthebelblende ransetzt und das kleine Fach davor weglässt, reicht der Platz.
Der Ascher passt dort hin, muss nur wie folgt geändert werden:
Nach dessen Ausbau sieht man unten vorn die beiden Nasen an denen er unten festgeschraubt war.
(Rot im Bild)
Sie enden am Aschergehäuse an einer Sicke, an dessen Rand die Frontverblendung (bei mir in Holz) beginnt.
Diese Haltenasen einfach mit den Seitenschneider abkneifen (hört sich brutal an, geht aber, Material ist recht weich)
- erstmal nur die abgewinkelten Dreiecke.
Wenn man den Ascher jetzt versucht direkt vor der SH-Blende einzusetzen, sieht man, das er mit Spannung fast zwischen die Wangen der Mittelkonsole passen würde,
wenn dort nicht noch die Einschübe für das ehemalige Brillenfach wären.
(Rot im Bild)
Hier noch ein Bild vom Brillenfach mit den seitlichen Nasen, die in die Einschübe greifen.
Jetzt also vorsichtig am Ascher das Material wo die Haltenasen waren mit einer kleinen Feile und Schmiergel bis an die oben erwähnte Sicke abtragen.
Dies Stück für Stück und zwischendurch immer wieder versuchen den Ascher einzusetzen. Irgendwann, wenn das Material fast bis an die Frontblende des Aschers abgetragen ist,
lässt er sich von oben nach schräg/hinten mit den verbliebenen Kanten in die alten Einschübe eindrücken. Dabei die Wangen der Konsole ein wenig auseinander ziehen.
Er sitzt dann unten stramm fixiert direkt ohne Spalt vor der SH-Konsole, lässt sich aber oben noch vor und zurück kippen.
Jetzt richtet man den Ascher in seiner Neigung aus, damit eine gleichmäßige seitliche Linie zu den Wangen der Mittelkonsole entsteht. Der Ascher steht jetzt ein wenig schräger, wenn der richtige Punkt gefunden ist. Dadurch öffnet er nicht mehr ganz so weit. Deshalb öffnen, um zu sehen, ob man den Einsatz noch heraus kriegt. Das ist recht knapp, geht aber. Gegebenenfall muss die Neigung noch ein zwei Millimeter korrigiert werden. Passt alles, kann der Ascher oben befestigt werden. Dazu bevor man ihn einbaut links und rechts in die Schienen ein kleines Loch gebohrt, durch die man ihn mit den
Schräubchen von der ehemaligen unteren Befestigung einfach direkt an den Seitenwangen der Mittelkonsole festschraubt. Das sieht zwar nicht so schön aus, wird aber später von der Blende verdeckt und
bei einem Wieder-Rückbau stören die Löchelchen auch nicht.
(im Bild rot)
Am Besten macht man das vor dem ersten Einbauversuch, wenn er erstmal sitzt, muss er nicht nochmal rein und raus.
Noch ein Arbeitsschritt vorm Wiedereinbau:
Als untere Fixierung der Blende für´s Navi müssen noch 4 mm Kerben in die Oberseite des Aschers gedremelt werden.
In diesen findet die Blende später unteren Halt. Das Ganze 3 x direkt hinter die Oberkante des Dekors in die nach hinten laufenden Stege.Nicht so tief, nur bis ans Gehäuse.
(im Bild rot)
Im Bild fehlen jetzt auch die unteren Haltelaschen.
Ich hat mir dummerweise über diese zwei Schritte beim ersten Einbau und Ausrichten noch keine Gedanken gemacht und musste den Ascher also noch zweimal rauspfriemeln ;-)
So -der Ascher sitzt, jetzt geht´s an die Blende:
Aus dem Stück 4mm Sperrholz schneiden wir uns ein Stück von 21 x 20 x 8,8 cm gleichseitig nach unten verjüngend zu.
Lieber einen Millimeter zu groß -das stecken wir probehalber unten in die gefertigten Schlitze im Ascher ein und schieben es oben einfach an die Unteseite der Radio-Konsole ran, bis es hier anliegt:
Falls es noch nicht passt, noch so lange abschmirgeln, bis es stramm reinrutscht.
Zum Wieder-Rausziehen hab ich ein Stück abgewinkelten Draht genommen, den ich seitlich oben zwischen Blende und Seitenwangen geschoben habe.
Wenn das passt, kommt der Ausschnitt für das Navi, den ich mittig nach aussen gemessen habe und dann mit dem Dremel und einer Trennscheibe geschnitten habe.
Das hat zwar ein bissel gequalmt und gestunken, aber so ließ sich der Schnitt höchst präzise und schnell machen und das Holz wird an den schmalen Stellen nicht so belastet, wie mit Stich-oder Laubsäge.
Dann hab ich gleich oben in die Ecke den Ausschnitt für den zusätzlichen Schalter gemacht.
Dieser sollte möglichst neutral und klein sein. Beim Stöbern im Baumarkt fand ich einen, wie er oft in den billigen Halogen-Schreibtischlampen eingebaut ist.
Er lässt sich von vorn einklipsen und hat Schraubanschlüsse. Zu seiner Notwendigkeit in meinem Fall komm ich später.
Auch jetzt wieder werden Navi und Schalter angehalten und falls notwendig, die Ausschnitte nochmals vorsichtig nachgearbeitet, bis alles passt.
Dazu muss ich sagen, das ich von vorn herein vorhatte, das Navi von vorn einzuschieben und rückseitig gegen die Blende zu verspannen.
Das geht bei dem Sony, weil sich das Gehäuse nach hinten verjüngt.
Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich ein unten eingeschlitztes Loch, in welches der Saugnapf-Halter eingeschoben wird.
Roter Punkt mittig/auf dem Bild ist der Halter eingesteckt.
Dieses Loch ist bei dem Gerät die einzige Möglichkeit einer Fixierung von hinten. Bei anderen Geräten mit der Uni-Halterung finden sich sicher andere Möglichkeiten.
Bei der Suche nach geeignetem Material zur Befestigung ist mir der Kran , den mein Sohn aus einem alten Metallbaukasten gebaut hat in´s Auge gefallen:
Aus diesem Metallbaukasten hab ich mir einen entsprechenden Steg gesucht und zurechtgebogen, so daß ein passender Bügel entstand.
Die dazugehörigen Schräubchen haben genau die richtige Kopfgrösse, um in das erwähnte Loch am Navi zu passen. Ich musste den Kopf lediglich mit der Feile ein wenig abflachen.
Dann die Schraube mit dem Kopf in das Loch geschoben, den Bügel auf das Gewinde aufgesetzt und gegen die Blende gespannt, wie im oberen Bild zu sehen.
Auf Fotos davon hab ich verzichtet, weil ich nicht nochmal alles ausbauen wollte. Dies hatte ich zwar vor, weil ich noch eine Blende in Wurzelnuss machen wollte,
davon bin ich jedoch abgekommen, weil es nach meinem Geschmack dann zuviel Holzdekor wird. Es ist auch schwer, genau den selben Farbschlag wieder zu bekommen...
Sicher wird auch jemand, der das selbe vor und nicht grad das gleiche Navi hat, andere Lösungen und Materialien finden.
Also alles wieder auseinander, denn jetzt gehts ans Beziehen der Blende mit schwarzem Kunstleder:
Blende mit dem "Gesicht" auf die Rückseite des Leders gelegt und angezeichnet, dann ausgeschnitten. Dann die
Blende ganzflächig mit geeignetem Kleber bestrichen, das Leder aufgeklebt und das Ganze mit dicken Buch beschwert und bis zum nächsten Tag ruhen lassen.
Jetzt Blende und Navi wieder zusammen gebaut und Schalter eingeklipst -Einbauprobe:
(Den Versatz zwischen den Seitenwangen von Schalthebel-und Mittel-Konsole rechts hatt ich schon immer, hat also nichts mit dem Umbau zu tun)
Nun muss die Blende nur noch oben fest werden , unten sitzt sie ja in den Schlitzen vom Ascher.
Das ursprüngliche kleine Fach hat ja oben einen Steg, der mit zwei Schrauben an der Unterseite der Radiokonsole
Diesen hab ich mir aus Sperrholz nachgemacht und mit Mattschwarz aus nem Büchschen "Revell"-Modellfarbe gepinselt.
Ist derselbe Farbschlag und eh nur zu sehen, wenn man sich hinlegt, weil an der Unterseite der Radiokonsole versenkt.
Dieser Steg wird vor die Blende an die alte Stelle geschraubt.
Für einen eventuellen Ausbau müssen also lediglich die zwei Schräubchen raus und der Steg ab, dann kann man die Blende mit dem Navi von oben ausklappen und entnehmen.
Das geht am Besten mit den erwähntem Draht oder noch besser hab ich noch zwei Auszieh-Haken von nem alten Radio.
Fehlt nur noch der Strom:
Bei meinem Navi muss der Zigaretten-Anzünder-Stecker umfunktioniert werden, weil das Gerät eine Spannung von 5,2 Volt braucht und sich in dem Stecker der Trafo befindet. Also hab ich den Stecker aufgemacht, den Anschlussteil ausgebaut und direkt zwei Kabel angelötet. Plus und Minus nicht zu verwechseln setz ich mal voraus. Diese hab ich an die Radioversorgung angeklemmt, welche über die in einer anderen Anleitung beschriebene Ausschaltverzögerung verfügt. Dadurch schaltet das Navi beim Ausmachen und Neustarten des Motors nicht immer gleich in den Batteriebetrieb. (Es "fragt" dann immer, ob es abschalten soll). Das hat aber auch den Nachteil, das bei jedem Dreh des Zündschlüssels in Stellung 1, das Navi auch angeht, auch wenn ich es gar nicht benutzen will. Das ist so, weil das Gerät, so bald es mit externem Strom versorgt wird anschaltet, obwohl es mit dem Netzschalter vorher ausgemacht wurde. Daher hab ich noch den oben erwähnten Schalter dazwischen gebaut:
Dieses erübrigt sich natürlich bei einem Navi, welches nicht diese Eigenschaften aufweist. Auch kann bei einem
Stromanschluss eines Gerätes, welches 12 Volt benötigt, das Kabel direkt vom Stecker an der Geräterückseite an die Radioversorgung oder beispielsweise den
Zigarettenanzünder geklemmt werden.
Allerdings würde dann auch die Sicherung, die sich Zigaretten-Anzünder-Stecker befindet wegfallenund man müsste eine seperate dazwischen bauen.
Das Navi ist niedriger abgesichert als die restlichen Komponenten am Auto.
Folgendes noch abschliessend:
Die Sprachausgabe ist trotz der Verblendung des internen Lautsprechers, der sich auf der Geräterückseite befindet vollkommen ausreichend.
Ich musste die Lautstärke nur ein wenig anheben, es ist aber noch Luft nach oben.
Der GPS-Empfang ist auch in Ordnung, trotz des verdeckten Einbaus. Ich hatte probehalber ne externe Antenne dran, nimmt sich aber nichts.
Dies kann bei anderen Geräten allerdings anders sein.
Aber selbst die billigeren Navis ohne Anschlüsse lassen sich mit günstigen Zubehör-Antennen und externen Lautsprecher aufrüsten -aber das ist ein anderes, neues Thema....
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