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Da ich mich ja in die E-Klasse schockverliebt habe, muß mein geliebter C nun weichen.
Eigentlich wollte ich das Auto auch aufgrund des guten Zustands noch einige Jahre fahren, jetzt ist es anders gekommen und ich möchte ihn bald verkaufen.
Vorher bekommt er nochmal eine gründliche Kur, die ja sowieso jetzt im Frühjahr fällig gewesen wäre.
Wenn Interesse besteht, lasse ich euch gern etwas daran teilhaben, was ich alles so zur Vorbereitung unternehme.
Ich bin sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf ziemlich penibel, beim Verkauf vielleicht sogar noch etwas mehr.
Aber ich bin halt der Meinung, dass sich ein gut gepflegtes Auto wesentlich besser verkaufen läßt und auch einen viel höheren Preis erzielt.
Das das Auto jetzt seit rund zwei Wochen vor der Garage steht und ich es ja nicht mehr in der Öffentlichkeit bewegen darf, stellen sich natürlich einige Problemchen in den Weg. Ob ich hier einfach so waschen kann, weiß ich nicht. Laut Abwasserverordnung der Stadt ist es zwar nicht explizit verboten, aber ihr wisst ja, die lieben Nachbarn...
Das muß ich noch klären.
Jetzt bin ich bei ATU (normalerweise meide ich den Laden wie die Pest) auf eine Produktlinie gestossen, welche wohl komplett abverkauft wird. Und zwar Edward Racing-Produkte.
Bei uns gab es nur noch das Edward Racing Waterless Protect & Care für 2,99 statt 16,99 für 500ml.
Zu den anderen Produkten kann ich also nichts sagen.
Aber ich habe mir gedacht, nimm mal ´ne Pulle mit, weil ich kurz zuvor ein Video eines bekannten Youtubers gesehen habe, der ein ähnliches Produkt prima fand.
Naja, vorsichtig testen kann man es ja mal, was soll passieren? Der Wagen wird sowieso noch poliert.
Also eine Flasche mitgenommen und auf dem staubigen Kofferraumdeckel ausprobiert. Satt eingesprüht und mit einem Mikrofasertuch abgenommen.
Ich bin völlig begeistert von dem Zeug! Der Deckel war in Nullkommanix streifenfrei sauber und hat schön geglänzt.
Auf einem wirklich dreckigen Auto würde ich das sicher nicht benutzen, aber mal auf die Schnelle drübergehen ist das Zeug top!
Für diese Punkte werde ich teilweise meine brandneue Tornador-Gun einsetzen und testen.
Lack innen und aussen polieren, dabei soweit möglich, Kratzer entfernen In den Einstiegsbereichen etc., die mit einem Tuch schlecht zu erreichen sind, soll auch die Tornador zum Einsatz kommen..
Felgen intensiv reinigen.
Scheiben reinigen, die Windschutzscheibe polieren und alles versiegeln.
Scheinwerfer polieren, mal schauen...
Soweit also eine eigentlich ganz normale Grundreinigung, vielleicht nur etwas gründlicher und ich werde für alle Schritte Premium-Produkte benutzen.
Bisher hatte ich aus Altbeständen noch Profi-Produkte, die sind allerdings mittlerweile so ziemlich aufgebraucht.
Ich will wissen, wie weit man im Vergleich mit handelsüblichen Produkten von Sonax, Petzoldt´s, Dr. Koch etc. kommt und meine Erfahrungen damit gern mitteilen.
Natürlich wird es noch eine komplette technische Durchsicht geben
Die ganze Geschichte wird wohl mindestens 2-3 Wochen dauern, da ich zur Zeit nur in der Woche und auch da nur nach Feierabend ab ca. 17 Uhr bis zur Dunkelheit arbeiten kann.
Wenn euch das Thema interessiert, beteiligt euch gern und teilt auch eure Erfahrungen zu den jeweiligen Schritten mit.
Ich habe jetzt mal vorn angefangen, da ich am Feiertag ja keinen Lärm machen durfte.
Zuerst die Motorhaube komplett öffnen, dazu am Stoßdämpfer Fahrerseite den roten Knopf eindrücken, aufpassen, dass man nicht verkantet und die Haube dann komplett öffnen.
Als Reiniger habe ich den Koch-Chemie GS Green Star verwendet, einen Universalreiniger. Der kann im Prinzip für alles verwendet und im PKW-Bereich bis zu 1:30 verdünnt werden. Ich habe jetzt mal ´nen guten Schuß auf 500ml verwendet, da ich keine Erfahrungen mit dem GS habe.
Natürlich habe ich an der Haube angefangen und den Lack rund um die Dämmmatte und die Haubenkanten deckend eingesprüht.
Danach habe ich den Reiniger mit einem weichen Rundpinsel gut verteilt und den Reiniger ca. 5 Minuten einwirken lassen, was m.E. schon fast zu lange war.
Ich bin dann mit einem Mikrofasertuch drüber und habe den Schmutz abgenommen. Eine zweite Runde mit dem Koch und sofortiges nachwischen brachte ein nahezu perfektes Ergebnis.
Haube erledigt, jetzt kommt der Motor dran...
Ich wußte, dass mich da ein Problem erwartet, denn schon beim letzten Mal ist die Motorabdeckung nur widerwillig abgegangen und leicht angebrochen.
Dieses Mal war es dann leider so weit: Trotz äußerster Vorsicht hing sie unten links total fest, auch vorsichtiges Hebeln konnte sie nicht überreden, sich zu lösen.
Also mit Kraft und natürlich ist sie dann gebrochen. Großes Teil raus. 75 € futsch...
Der Haltestift saß so fest, dass ich in nur durch ausbohren aus der Gummihalterung bekam. Merke: VOR DEM AUFKLIPSEN DER VERKLEIDUNG AUFNAHMEN FETTEN!!!
Jetzt kam ich an die Zündkerzen ran, die ich eigentlich schon vor dem Winter tauschen wollte. Ich hatte sie da, also sollten sie auch rein.
Man braucht neben einer 16er Kerzennuss noch einen Außentorx E8.
Bei mir rutschte der auf den Schrauben der Zündspulen erst durch, man muß also mit etwas Kraft nach unten drücken, dann geht es gut.
Die Stecker von den Zündspulen bekommt man gut ab, wenn man die Laschen an den Seiten drückt und mit einem kleinen Schraubenzieher (ich bleibe dabei, für mich heißt es "ZIEHER" :)) von oben den Stecker vorsichtig abhebelt.
Dann die Kerzen raus, falls eure Nuss nicht über einen Gummieinsatz verfügt, braucht ihr noch eine Zange, um die Kerze zu fischen. Beim Einsetzen bitte auch die Zange verwenden, damit die Elektrode keinen Schaden nimmt. Anzugsmoment sind bei meinen BERU-Kerzen 25 NM, sollte bei anderen Kerzen auch so sein.
Hilfreich ist neben der langen auch noch eine kurze Verlängerung für die Knarre, wird sonst etwas knapp.
So, die Kerzen sind erledigt. Da ich noch einen einen Innenraumfilter hatte, wurde der auch gleich montiert:
Oben links das Plastikteil mit den drei Klammern ausklipsen und nach vorn herausziehen. Wenn man das umdreht, sieht man, dass der Filter noch von Laschen gehalten wird. Es ist keine Möglichkeit ersichtlich, den irgendwohin einfach rauszunehmen.
Aber kein Problem, es ist recht flexibel, man kann einfach in die "Falten" greifen und ihn rausziehen. Das Gehäuse kurz zu reinigen, schadet nicht...
Dann den neuen Filter reinfummeln, der passt nur in einer Stellung. Ihr müsst den vorsichtig reinfummeln, den korrekten Sitz seht ihr anhand der Führungen oben, das sollte selbsterklärend sein.
Falls nicht, fragt gern nach.
Ich schreibe deshalb so ausführlich, weil auch immer wieder Newbees ohne Erfahrung sich an solche Sachen wagen, die Erfahrenen mögen es mir verzeihen und vielleicht einfach überlesen. Oder den einen oder anderen besseren Tipp in die Runde werfen.
Jetzt kann der Luftfilterkasten wieder eingebaut werden, dazu einfach waagerecht in die Führungen einführen und die drei Klammern wieder festklipsen.
Nachdem die Flüssigkeitsstände überprüft und ggfs. aufgefüllt sind, sind wir technisch auch soweit fertig, jetzt geht´s wieder ans Putzen.
Früher haben wir den kompletten Motor satt mit Kaltreiniger eingesprüht und dann mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Wurde super sauber.
Bei den heutigen Motoren kann ich nur dringend davon abraten. Es ist einfach zu viel Elektrik und Elektronik verbaut, die Schaden nehmen und hohe Folgekosten verursachen könnten.
Wollt ihr eine porentief sauberen Motor, erkundigt euch nach "Trockeneisreinigung", das soll sehr gut und auch günstig sein.
Ich habe einen trockenen, ordentlichen und technisch intakten Motor. Natürlich soll er auch gut aussehen, aber gerade, dass keine komplette Motorwäsche gemacht wurde, zeigt genau das und ist ein Verkaufsargument. Der sichtbare Bereich im Motorraum sollte natürlich optisch ansprechend sein.
Dazu sprühe ich erstmal die Kunststoffteile ein. Also unter der Windschutzscheibe, den Luftfilterkasten, die Motorabdeckung (in meinem Fall jetzt gerade mal nicht :) :) :)) usw.
Natürlich auch die Kotflügelkanten und das Schloßblech etc.
Dazu nehme ich wieder den GS. Bisher habe ich keinen halben Liter davon verbraucht.
Es wird wieder eingepinselt und kurz gewartet.
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass eine zweite Runde mit dem Reiniger sinnvoll erscheint. Die erste Runde mit dem Einpinseln löst den Schmutz sehr gut, die zweite Runde mit sofortigem Abwischen nimmt ihn locker ab. Dabei partiell vorgehen, sonst trocknet der Reiniger wieder ein und man muß nochmal ran.
Jetzt sollte der Motorraum schonmal sauber sein. Die sichtbaren Kunststoff- und Blechteile im seitlichen bzw. unteren Motorraum habe ich natürlich mit gereinigt, ebenso die Federbeindome etc.
Also alles, was man sieht und wo man mit dem Pinsel rankommt. Ein zweiter, ein Heizungspinsel ist dabei hilfreich. Bitte seid vorsichtig, die haben eine "Haareinfassug" aus Metall, mit der ihr Kratzer erzeugen könnt. Man kann aber etwas Isolierband darumwickeln, um das zu vermeiden.
Jetzt geht´s ans Aufhübschen.
Der Motorraum soll ja möglichst nicht so aussehen, als sei er extra für den Verkauf auf Vordermann gebracht worden (was natürlich der Fall ist). Er soll eher so aussehen, als sei da regelmässig nicht übertriebene Pflege betrieben worden. Also darf etwas Patina erhalten bleiben.
Das Schlossblech fällt sofort ins Auge, da habe ich mit einer Schnellpolitur mal kurz drübergewischt.
Für die Kunststoffoberflächen habe ich einen Tiefenpfleger seidenmatt von Armor All benutzt. Gibt es im Fachhandel inkl. Mikrofasertuch um die 8 € und kann natürlich auch für alle anderen Kunststoffteile benutzt werden.
Bitte beachtet immer, an Stecker usw. sehr vorsichtig ranzugehen.
Lieber die Mittel auf das Tuch sprühen, als die Teile einzusprühen. Tendenziell nimmt man immer zuviel Reinigungs- und Pflegemittel.
Mit dem Motorraum bin ich jetzt fertig, weiter geht´s im Kofferraum...
Anmerkungen und Verbesserungen bitte posten, das hilft allen weiter :) :) :)
sehr gut und unterhaltend geschrieben. Ich finde es auch gut, dass du die Kleinigkeiten erwähnst, die gerade Anfänger gerne falsch machen, oder einfach nicht wissen. Wie z.B. die Werkstatt-Stellung der Motorhaube.......
Vielleicht kannst du noch das eine oder andere Vorher-Nachher-Foto einfügen.....das kommt immer gut... ;)
Bin schon mal gespannt auf die nächsten Folgen..... :wink:
2. Akt: Der Kofferraum
(Ich kann hier nicht abschliessend berichten, da ich an den Feiertagen nicht mit Geräten arbeiten kann, werde aber aktualisieren und den Stand bekanntgeben)
Ich habe erstmal nach dem Kontaktschalter für die Beleuchtung gesucht, um die Batterie nicht zu sehr zu belasten. Ergebnis: Nix gefunden. Früher gab´s da so einen Kontaktstift, den konnte man zum Ausschalten rausziehen.
Aber kein Problem, nach einer gewissen Zeit schaltet sich das Licht von selbst aus. Man kann aber auch einfach den Schnapper im Schloss z.B. mit einem Schraubenzieher schliessen, dann ist es sofort aus.
Zuerst mal muß der Kofferraum leergemacht werden, und zwar komplett. Also die Matte, der "Zubehöreinsatz" auf dem Reserverad, der Einsatz, wo Wagenheber etc. untergebracht sind und das Reserverad selbst.
Es ist unfassbar, wieviel Mist sich in der Reserveradmulde im Laufe der Jahre so ansammelt...
Dann wird erstmal alles gründlich ausgesaugt. Ich nutze dazu einen Nass-/Trockensauger von Kä..r mit 1400 Watt. Gibt es in Baumärkten ab ca. 75 €, dafür hat man ein ordentliches Gerät mit viel Zubehör, was viel Power hat. Andere Fabrikate funzen sicher ebenso gut.
Von Muttis Hausstaubsaúger würde ich eher abraten, macht mehr Arbeit und Mutti wäre nicht glücklich...
Wir fangen wieder oben und mit dem Lack an. Einsprühen, einwirken lassen, abwischen, wieder einsprühen und sofort abwischen
Das kennt ihr ja bereits...
Dann die Verkleidung der Klappe gründlich absaugen, evtl. mit einer Bürste arbeiten.
Die komplette Verleidung des Kofferraues absaugen, auch da hilft die Bürste, ich will das noch mit dem Tornador machen und sehen , was das bringt.
Jetzt ist der Kunststoff dran. Ihr werdet bemerken, dass er anders strukturiert und sehr glatt ist. Demzufolge wird es einige Macken geben, die sind unausweichlich.
Die Wanne mit dem GS reinigen (langsam muß ich eine neue Mischung machen, meine 500ml sind fast alle)
Obwohl man fast nie an den Bereich geht, sind Schrammen und Spuren sichtbar, merkwürdig.
Die Wanne wird schön sauber, das reicht eigentlich schon, da guckt eh keiner rein.
Weiter geht´s mit dem Ersatzrad., Das wurde nie benutzt und ist auch immer noch stramm mit Luft gefüllt. Für die Not würde es immer noch reichen. Mini-Spare, DOT 2903. An den Flanken sind zwar Alterungsspuren zu erkennen, aber im Notfall würde mich das Rad wohl zur nächsten Werkstatt bringen. Die vorgeschriebenen 80 km/h mal vorausgesetzt. Passende Radschrauben sollten übrigens in der Mulde liegen, ansonsten bitte dringend nachkaufen.
Die Schrauben eurer Alus passen nicht, die sind in der Regel zu lang.
Das Rad kann wieder rein, ebenso die Abdeckung dafür. Die habe ich noch kurz abgewischt, vorher noch das Werkzeug rausgenommen.
Der Wagenheber, dir Abschleppöse sowie das "neue" Mini-Spare wurden nie benutzt, also so wieder rein.
Danach kommt das Ablagefach aus Polystyrol (heißt so, glaub ich).
Vorsichtig reinigen, ich habe das Gefühl, das Zeug könnte sonst brechen
Jürgen hat angeregt, hier noch ein paar Fotos anzuhängen. Die Idee finde ich super. Ich habe zwar nicht viel Bilder gemacht bisher, werde aber den weiteren Verlauf bildlich dokumentieren.
Jürgen danke auch für die Anleitung zum verkleinern der Fotos.
Bei WIN10 geht´s auch so:
Foto mit der rechten Maustaste anklicken
"Mit Paint 3D bearbeiten" anklicken
In Paint 3D "Zeichenbereich" anklicken
Dann die Zeichenbereichgröße ändern und das Foto speichern.
Leider wird die spätere Größe nicht angezeigt.
VORSICHT: Wenn ihr einfach nur speichert, wird das Original überschrieben! Also besser mit "Speichern unter" als neue Datei abspeichern.
Zitat:Original von XX-Wolff:
.....Jetzt bin ich bei ATU (normalerweise meide ich den Laden wie die Pest) auf eine Produktlinie gestossen, welche wohl komplett abverkauft wird. Und zwar Edward Racing-Produkte.
Bei uns gab es nur noch das Edward Racing Waterless Protect & Care für 2,99 statt 16,99 für 500ml.
Ich bin dem Link gefolgt und habe mir die Poliertücher, den Insektenentferner und das Protect&Care bestellt und gestern abend abgeholt. Leider gab es das Komplettset für 5,99 in den beiden Filialen in meiner Nähe nicht mehr, denn da ist schon ein Micro-Fasertuch enthalten, also eigentlich der Superschnapper.....
Nunja, ausprobiert habe ich den Insektenentferner an meinem Motorrad an dessen Frontverkleidung jeder Menge Insektenüberreste von den letzten beiden Ostertouren klebten. Der Insektenentferner wirkt klasse. Nach kurzer Einwirkzeit, einfach die eingetrockneten und klebrigen Überreste wegwischen.
Danach habe ich mit dem Protect & Care den Tank und die hinteren Koffer und die beiden Schutzbleche flächig eingesprüht. Kurz gewartet und den Staub und leichten Schmutz einfach mit dem Microfasertuch sanft abgenommen. Ich bin begeistert. Genau richtig, für die schnelle Pflege zwischendurch oder unterwegs.
Unter dem C bildet sich ein Fleck von frischem Öl. Von Oben ist keine Undichtigkeit zu erkennen, drunter traue ich mich nicht, weil ich nur einen kleinen Rangierwagenheber hier habe.
Ich werde dazu noch ein neues Thema eröffnen und die Ergebnisse dann hier verlinken.
Hoffentlich geht es mit der Aufbereitung am WE weiter, ich bin leider auf das Wetter angewiesen...
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