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Geschrieben von Lautrer am 13.05.2020, 20:57 Uhr:

Hallo Leute!

Wir haben uns gerade einen A 190 - W 168 - angeschaut, bei dem der Öleinfüllstutzen folgendermaßen aussah (siehe Foto).

Für mich sieht das aus wie eine Art braune Schlacke oder ein Schaum, der sich dort bildet und den Öleinfüllstutzen langsam zusetzt.

Ich denke mal, der Wagen ist keine Kaufempfehlung, oder? :grübel:

Kann mir jemand sagen, was da los ist? Wasser im Ölkreislauf? Oder sonstwas?

Danke euch!


Geschrieben von Jürgen W. aus P. am 14.05.2020, 09:25 Uhr:

Guten Morgen Lautrer,

brauner Ölschlamm kann tatsächlich 2 Ursachen haben:

a) Kondenswasser hat sich mit dem Motoröl verbunden, Ursache viel Kurzstrecke bei kaltem Motor. Hatte ich beim Sportcoupe im Winter öfters. Abhilfe schafft da nur regelmäßig eine längere Fahrt damit der Motor eine längere Zeit auf Betriebstemperatur kommt und das Kondenswasser verdunstet.

b) Kühlwasser hat sich mit dem Motoröl verbunden, Ursache eine defekte Zylinderkopfdichtung. Das würde dann eine Reparatur nach sich ziehen. Dazu sollte man sich auch den eventuell vorhandenen Ölmessstab anschauen. Wenn auch dort ein Öl-Wasser-Gemisch sichtbar wird, ist das ein weiteres Indiz. Auch der Kühlwasserbehälter liefert einen weiteren Hinweis: Fehlt dort Wasser (weil es in den Motorölkreislauf gelangt ist....) oder kann man dort Spuren von Motoröl finden, hat man einen weiteren Hinweis gefunden.

Noch ein Indiz für eine defekte Zylinderkopfdichtung ist, wenn der Motor auf der Probefahrt zum heiß wird und wenn weißer Qualm (Wasserdampf) aus dem Auspuff kommt.

Interessant wäre also auch der KM-Stand und das Fahrprofil des Vorbesitzers und wie der Motor behandelt wurde. (Letzter Service/Ölwechsel?).

Kleine Anekdote am Rande:
Bei dem Wagen meiner Schwester war mal die Kopfdichtung kaputt und sie ist im Winter noch eine Weile damit rumgefahren und hat im Kofferraum ein Sixpack Frostschutz mitgeführt. Am Schluss konnte man das Glykol am Öleinfüllstutzen riechen.....


Geschrieben von Lautrer am 14.05.2020, 09:43 Uhr:

Hallo Jürgen!

Zunächst mal ganz ganz herzlichen Dank für deine ausführliche und auch für mich als Laien verständliche Antwort!! (Bis auf das mit dem Glykol... :grübel: )

Ich hab mir das Scheckheft angesehen, das ist durchgestempelt bei MB-Fachwerkstätten, letzter Service im Januar diesen Jahres.

Laut Aussage des jetzigen Eigentümers wird das Auto von seiner Freundin täglich über eine Strecke von rund 20 km zur Arbeit gefahren und abends wieder dieselbe Strecke zurück, und das seit den letzten zweieinhalb Jahren, also seit sie den Wagen hat (über den vorherigen Eigentümer weiß ich nichts). Ich denke also, dass der Motor über diese Strecke schon auf Betriebstemperatur kommt, oder was meinst du?

Weißen Qualm habe ich nicht bemerkt, allerdings auch nicht drauf geachtet. Und den Kühlwasserstand hab ich leider auch nicht gecheckt.

Mir ist klar, dass ich von einem 19 Jahre alten Auto keinen Neuzustand erwarten darf, aber ich würde jetzt einfach mal gefühlsmäßig sagen, dass ich die Finger davonlasse, es gibt sicher A-Klassen, die etwas besser in Schuss sind - auch für kleines Budget.

Nochmals vielen Dank!

Schöne Grüße nach PS - und bleibt gesund!! :top:


Geschrieben von Jürgen W. aus P. am 14.05.2020, 12:27 Uhr:

=) =)...Glykol = Ethylenglycol = Frostschutzmittel Glysantin....
Sie hat einfach nach und nach alle 6 Flaschen Frostschutzmittel in den Kühlwasserbehälter nachgekippt um das im Motor verbrannte/verdampfte Kühlwasser zu ersetzen.....das sich dadurch auch das Öl immer mehr mit Kühlwasser vermischt bzw. verdünnt und es dadurch auch nicht mehr so gut schmiert, hat sie ja nicht gewusst. Am Ende hat man das Frostschutzmittel schon beim Öffnen des Öleinfüllstutzen riechen können..... ;)
Glücklicherweise waren damals die Motoren noch robuster gebaut und wurden nicht so beansprucht wie heute. Sie ist also damals mit dem Austausch der Zylinderkopfdichtung in der heimischen Garage davongekommen........

Um die andere Frage zu beantworten: Nein, eine Fahrt von 20 km reicht nicht aus um das im Öl kondensierte Wasser zu verdampfen. Gerade in der ländlichen Gegend bedeutet 20km vielleicht eine Fahrtdauer von 15 bis 20 Minuten....da wird der Motor bzw. das Motoröl gerade mal gut warm.

Wenn der Wagen ansonsten gepflegt und gut gewartet da steht und auch sonst keine Symptome einer defekten Zylinderkopfdichtung aufweist, wäre das für mich kein Hinderungsgrund.

Allerdings kenne ich den Markt für A-Klassen nicht und weiß nicht, was man für kleines Geld so bekommt.....


Geschrieben von Lautrer am 14.05.2020, 13:29 Uhr:

Vielen Dank nochmal - das hilft uns sehr weiter!! :top:

Von außen war er relativ "verlebt", Spiegel abgefahren, Kratzer, etc. Wir werden wohl noch etwas weitersuchen...

Aber deine Tipps kann ich für künftige Checks sehr gut gebrauchen!! :ja:

:danke:




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