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Federwechsel am (heckangetriebenen) Benz- Die Wahrheit - https://www.mb-treff.de/forum/thread.php?id=9937
Geschrieben von Andretti am 11.05.2015, 22:19 Uhr:
Hallo Leute,
da ich erst letzte Woche wiedereinmal einen Federwechsel vorgenommen hab und festgestellt hab, dass hier ja schon viel dazu geschrieben wurde möchte ich nochmals drauf hinweisen, was wahr ist und was nicht. Denn es gibt soviel Unfug dazu zu lesen...
1. Es wird oft behauptet, das geht auch ohne Federspanner !
:nein: Eigentlich braucht man selbst Lebensmüde Zeitgenossen nicht davor zu warnen es ohne zu versuchen, denn sie werden es nicht schaffen. Wer behauptet das schonmal so gemacht zu haben spricht vermutlich von einem anderen Auto oder hatte gebrochene Federn, wo schon die Hälfte fehlte. Bei einem frontangetriebenen KFZ mit starrer Hinterachse reicht es in der Tat hinten meist aus, die Stoßdämpfer oben zu lösen und das Auto anzuheben, dann fallen die Federn in der Regel von allein raus oder können unter geringem Gegendruck herausgedrückt werden. Bei Einzelradaufhängung aber nicht Und die hat der Benz nun mal.
2. Hinten geht es leichter als vorn !
:nein: Auch das stimmt nicht. Hinten gehen die Federn unten sowie oben weiter in die Federaufnahmen hinein als vorn. Hinten sogar soweit, dass sie selbt in vollgespanntem Zustand (ca. 6 Windungen), innenseitig demontiertem Querlenker und gelöstem Stoßdämpfer gerade so herauszubekommen sind. Mehr als 6 Windungen lassen sich kaum spannen, weil die Feder halt ziemlich weit drinsteckt und die Federteller des Spanners in dem freien Bereich angesetzt werden müssen.
Vorn kann man 8 Windungen spannen (muss man auch) weil dort mehr Platz ist und man braucht lediglich die Stoßdämpfer am Dom Losschrauben.
3. Auch Außenfederspanner gehen !
:nein: Da ist absolut kein Platz um die anzusetzen und dann auch noch die Federn mit Ihnen zusammen herauszunehmen.
4. Das geht nur mit original MB Federspannern !
:nein: Das stimmt auch nicht. Man benötigt halt einfach Teleskop-Innen-Federspanner, egal ob aus dem normalen Handel oder von MB. Die schrumpfen mit der Feder zusammen. Hätte man z.B. nur eine Gewindestange M20, bekäme man die nicht zusammen mit der Feder heraus.
Ich wollte da nur nochmal draufhinweisen, weil es so viel Unwahrheiten dazu zu lesen gibt die nicht nur Waghalsig in der Umsetzung wären, sondern den ein oder anderen schlichtweg zur Verzweiflung bringen würden, wenn er frohen Mutes daran geht und mittendrin bei allen möglichen abgeschraubten Teilen merkt, dass es so nicht geht und am Ende dann vor dem Dilemma steht nicht mal den Querlenker wieder eingefedelt zu kriegen, wenn alles unter Spannung steht.
Solche Unwahrheiten sind ja eigentlich Halbwahrheiten die daher rühren, dass es bei einigen KFZ so funktioniert. Beim Golf gehts z. B. ganz ohne Federspanner. Vorrausgesetzt man weiss was man tut.
Beim Benz ist es so, dass man die Feder stark krümmen müsste um sie irgendwie herauszudrücken. Das wird zwar niemand schaffen auch nicht mit einer Brechstange, aber mal angenommen es ginge...die würde hinspringen wo sie will.
Im Anhang mal eine gespannte (kürzere) Feder, wie sie gerade so mitsamt Gummiteller hinten hineingeht, wenn der Querlenker so weit runtergelassen ist wie es geht.
Wer jetzt sagt, den Gummiteller kann man auch zuerst einsetzen ohen Feder, der wird Probleme bekommen Ihn in der richtigen Position einzubauen, so dass die Feder oben und unten passgenau sitzt.
In meinem Fall war es ein R170. Beim W202 ist das Fahrwerk nahezu identisch und ging damals genauso. Beim W210 siehts auch nicht viel anders aus. Da waren meine Avangarde Federn 2 mal gebrochen.
Ich hoffe, der ein oder andere wirds lesen, bevor er sich an die Arbeit macht. ;) Mit dem richtigen Equipment ist es leicht gemacht. Selbst ohne Hebebühne mit 2 Rangierwagenhebern.
:schraub:
Geschrieben von Brovning am 10.06.2015, 11:41 Uhr:
Hallo Mario,
vielen Dank für deine Erläuterung! :top:
Geschrieben von Verschneutzelt am 11.06.2015, 09:31 Uhr:
Will nicht viel schreiben, aber ich seh das ganze nicht so.
Vorneweg muss ich schreiben, das Arbeiten am Fahrwerk immer nur mit gesundem Menschenverstand und bestenfalls mit Hilfe eines Fachmannes durchgeführt werden sollten!!!
Unter anderem bei folgenden Fahrzeugen: W202, W208 sowie R170 habe ich die Federn selbst und ohne Hilfe gewechselt.
Die 3 sind vom Aufbau des Fahrwerk her ziemlich gleich.
HA: habe ich die Federn mit 2 Wagenhebern und ohne Federspanner gewechselt. Und es geht schneller und leichter als vorne.
VA: habe ich die Federn immer mit einem Außenanliegenden Federspanner gewechselt. Dauert lange und man brauch Geduld.
Schlussendlich bleibt von meiner Seite zu sagen: JA, bei den oben aufgeführten Modellen ist ein Federwechsel mit Innen-Federspanner am sichersten und einfachsten, aber auch anders möglich.
Geschrieben von spookie am 11.06.2015, 10:00 Uhr:
Beim 202 und seinem allerersten Federnwechsel nach dem Motor damals eines Mechanikers: ich kann das in meiner Grube daheim ohne Federspanner. Gut ok. Es ging. Er fummelte da mit 2 Wagenhebern rum und drückte so die Kiste und Feder irgendwie nach oben. Ich blieb da schön weg damals. Es funktionierte. Aber ich kann nur jedem raten, sich nicht dermaßen in Gefahr zu bringen. Lieber richtiges Werkzeug nehmen.
Geschrieben von Andretti am 11.06.2015, 18:36 Uhr:
Zitat:
Original von Verschneutzelt:
Will nicht viel schreiben, aber ich seh das ganze nicht so.
Vorneweg muss ich schreiben, das Arbeiten am Fahrwerk immer nur mit gesundem Menschenverstand und bestenfalls mit Hilfe eines Fachmannes durchgeführt werden sollten!!!
Unter anderem bei folgenden Fahrzeugen: W202, W208 sowie R170 habe ich die Federn selbst und ohne Hilfe gewechselt.
Die 3 sind vom Aufbau des Fahrwerk her ziemlich gleich.
HA: habe ich die Federn mit 2 Wagenhebern und ohne Federspanner gewechselt. Und es geht schneller und leichter als vorne.
VA: habe ich die Federn immer mit einem Außenanliegenden Federspanner gewechselt. Dauert lange und man brauch Geduld.
Schlussendlich bleibt von meiner Seite zu sagen: JA, bei den oben aufgeführten Modellen ist ein Federwechsel mit Innen-Federspanner am sichersten und einfachsten, aber auch anders möglich.
Ich wünsch jedem nur viel Glück, der Deine Erfahrungen nacheifert.
Man kann viel selber machen, aber am richtigen Werkzeug sollte man niemals sparen, egal was man macht.
Weiter möchte ich das gar nicht kommentieren.
Geschrieben von Sternenkrieger am 18.12.2016, 11:43 Uhr:
Ich habe gerade letztens meine Federn und Dämpfer getauscht beim R170 und sehe das genau so wie "Andretti " Ein vernünftiges Telescop - Innen Federspannwerkzeug ,welches nicht von MB sein muss, ist hier ein Pflichtprogramm .
Alles andere ist nur gefährlicher Behelf. Ich bin noch einen Schritt weiter gegangen und habe hinten den unteren Querlenker gelöst und vorne den oberen Querlenker vom Achsschenkel getrennt .Ebenso wurden die Stabi gelöst, Ist 2 min. Sache und schafft mehr Raum zum Arbeiten. Das ganze ging dann auch mit nur einem Rangierwagenheber und auch ohne die Karosse oder Feder zu beschädigen. Im Vorfeld hatte ich vorne versucht das ganze mit 2 verschiedenen aussen Federspannern zu bewerkstelligen. Das ist nur Würgerei und raus ging es eh nicht .
Also , volle Punktzahl für "Andretti" :top:
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